MEMORIAM-GARTEN
Die gut gestaltete Alternative zum "Rasen oder Wiesengrab".
Der Hintergrund der sogenannten "Rasengräber" ist der Verzicht auf Grabpflege innerhalb der Nutzungsdauer. Die Hinterbliebenen möchte man möglichst nicht mit einer Grabpflege "belasten". Durch die Veränderung familiärer Strukturen wohnen Familienmitglieder heute oft sehr weit auseinander. Die Großfamilie, die oftmals noch ein Grab für ganze Generationen besitzt, wird immer seltener.
So erklärt sich auch der Zuspruch zu alternativen Bestattungsformen, wie "Baumbestattung" oder "Rasengräber". Die in eine Wiesenfläche eingebrachten Täfelchen oder kleinen, meist uniformen Grabmale bedürfen keiner Pflege mehr und brauchen, bzw. können oftmals auch nicht mit Blumen und Kerzen geschmückt werden. Eine einfache Wiesenpflege durch die Friedhofsverwaltung muss, vor allem in den Wachstumsphasen, gewährleistet sein. Blumenschmuck oder Grablichter, die zum Rasenmähen erst zur Seite gestellt werden müssen, sind für das Friedhofspersonal sehr hinderlich und aus diesem Grunde auch nicht erlaubt. Im Winter, bei Schneefall, kann man die bodeneben eingelassenen Namenstafeln oft nicht mehr zuordnen, da keine Namen mehr zu erkennen sind.
Gestalterisch lassen diese Grabfelder meist sehr zu wünschen übrig, da die Grabmäler, oder oftmals nur kleinen Grabtafeln in einer tristen, schmucklosen Wiese in Reih und Glied stehen. In den meisten Fällen werden eng begrenzte Maße vorgegeben, die eine vielfältige Gestaltung sehr behindern.
Hier geht der "Memoriam-Garten" einen völlig anderen Weg. Wie der Name schon sagt will er ein "Garten der Erinnerung" sein. Die Grundidee ist die gleiche wie bei den Rasen-Gräbern. Die Hinterbliebenen sollen von der Grabpflege befreit werden. Aber anstatt die Grabmäler in eine schlichte Wiese zu stellen, wird eine blühende, immer wechselnde, Gartenlandschaft geschaffen, die während der gesamten Grablaufzeit von professionellen Gartenbauern gepflegt und verändert wird. Die Gräber sind nicht gegeneinander scharf begrenzt, sondern bilden eine "fließende" Landschaft von Blumen und Grünflächen. Diese interessante Landschaft wird dann noch durch sehr individuelle, persönliche Grabmale aufgewertet. So entsteht eine Gedenkfläche, die der Einmaligkeit eines menschlichen Lebens Rechnung trägt. Mit dem „Memoriam-Garten“ wird den Hinterbliebenen ein
Rundum-Sorglos-Paket geboten, in dem auch die langjährige Grabpflege der Anlage enthalten ist.
Wir finden diesen Ansatz der kompletten Grabpflege wesentlich interessanter als die aussagelosen Rasengräber.
Darum nutzten wir auch die Gelegenheit um, gemeinsam mit unseren Kollegen vom Grabmal-Portal, am "Memoriam-Garten" Projekt der Landesgartenschau in Bad Essen/Niedersachsen teilzunehmen. In Zusammenarbeit mit den Gestaltern der Gartenbauer entstand eine interessante Präsentation zeitgemäßer Grabkultur.
Mit diesen drei Stelen nehmen wir an der MEMORIAM-GARTEN Sonderausstellung der Landesgartenschau in Bad Essen teil. Es handelt sich um den gleichen Grundkörper aus "Belgisch-Blaustein", der jeweils mit einer anderen Bekrönung ausgeführt ist. Unterschiede, trotz gleicher Maße und Materialien. Dieses Thema wollen wir mit diesen Objekten darstellen.
Erste Bepflanzung des Memoriam-Gartens
Es folgte eine Sommerbepflanzung
Wie man sieht, stehen die Grabmale in einem Meer aus Pflanzen
Der Memoriam-Garten findet viel Zuspruch