RESTAURIERUNG EINER MARIENSTATUE

Restaurierung einer Marienstatue aus gebrannter Keramik

 

Hinter der kath. Kirche St. Leodegar im saarländischen Düppenweiler stand eine ca. 160 cm große Madonnenfigur aus Keramik.
Die Farbe, die innerhalb von vielen Jahrzehnten in einigen Schichten aufgetragen wurde, war in einem sehr schlechten Zustand. Um eine weitere Verwitterung zu stoppen war eine Restaurierung unumgänglich.

 

Hier ein Detail, welches sehr deutlich die Übermalung der ehemaligen Vergoldung zeigt

 

Die Kosten der zeitaufwendigen Restaurierung wurden von einer Privatperson übernommen.
Nachdem die Madonna in unserer Werkstatt war, wurde sie sehr genau untersucht, um die Vorgehensweise der Restaurierung abzustimmen. Wir wollten unbedingt die erste Farbschicht freilegen um die spätere Neufassung der Farben exakt an den ursprünglichen Farbton anzupassen.
Als ersten Arbeitsgang wurde die Oberfläche mit einem pastösen, sehr schonenden Abbeizer eingespachtelt.

 

 

Damit der Abbeizer nicht zu schnell austrocknet, deckten wir die behandelten Flächen mit Folie ab.

 


So konnten wir Schicht um Schicht entfernen. Viele Details waren aufgrund der massiven Farbschichten sehr undeutlich geworden. Das Entfernen der Farbe brachte diese wider zum Vorschein.

 

 

Was allerdings nun auch deutlicher sichtbar wurde, waren ehemalige, massive Beschädigungen, die zum Teil sehr unsauber mit einer Zementmasse kaschiert waren.
Nachdem die Oberfläche farbfrei war, widmeten wir uns diesen Beschädigungen.

 

 

Teile des Rosenkranzes mussten wir komplett erneuern und die herausgetrennten Reparaturmassen fachgerecht ergänzen und verschleifen.

 

Die fertig restaurierte Skulptur

 

Danach folgten einem farblosen Haftanstrich zwei Grundieranstriche mit einer matten, weißen Silikonharzfarbe.

 

 

Nach dem kompletten Durchtrocknen konnten wir mit dem erneuten Farbauftrag beginnen. Dabei hielten wir uns farblich an die ursprünglichen Farbtöne. Durch den dünnen Auftrag der Farbschichten war die Neufassung der Skulptur sehr zeitaufwendig.

 


Nach der Farbfassung wurden einige Teile der Marienstatue mit 23,75 Karat Blattgold belegt. Hierzu mussten mehrere Schichten einer besonderen Trägerflüssigkeit auf die zu vergoldende Flächen aufgetragen werden.

 

 

Nachdem die Flüssigkeit einen gewissen Trocknungsgrad erreicht hatte, konnten die dünnen Goldplättchen aufgelegt und angedrückt werden.

 

 

Die Blattgoldstücke haben eine Stärke von 1/8000 mm und sind trotz dieser extrem geringen Stärke sehr formstabil und plastisch.

 


Nun steht die Statue wieder in der Kirche St. Leodegar in Düppenweiler und wartet auf ihren endgültigen Stellplatz.