In Wadgassen auf dem Abtei-Friedhof errichteten wir drei Urnenkammer-Stelen unseres neuen URNALUX © Urnenkammersystems.
Die Gemeinde Wadgassen hatte uns mit dem Neuentwurf von Urnenkammer-Stelen beauftragt. Ziel war ein verändertes Design gegenüber den bisher verwendeten Systemen. Das Erscheinungsbild sollte auf der einen Seite klarer werden und auf der anderen Seite ein wertiges Gesamtkonzept darstellen, welches auch ohne Urnenbelegung schon interessante, gestaltende und raumgreifende Elemente enthält. Durch unser Engagement in Handwerk mit Verantwortung war für uns die Materialauswahl ein wichtiger Faktor. Materialien aus Deutschland haben für uns immer Vorrang gegenüber Naturstein aus Fernost, aus denen fast alle Urnenkammersysteme bestehen. Unsere Wahl fiel auf Mendiger-Basaltlava aus der Eifel, Gundelsheimer Jurakalkstein und Farbgläser der international arbeitenden DERIX Glasstudios Manufaktur aus Taunusstein bei Wiesbaden, einer seit 1866 bestehenden Glaskunstwerkstätte. Die beiden gewählten Natursteine spiegeln die unterschiedliche Entstehung von Naturstein auf deutschem Boden wider, die Eruption und die Ablagerung. Die vor ca. 200.000 Jahren unmittelbar bei einem Vulkanausbruch des Bellerberg-Vulkans in der Eifel hervorbrechende Basaltlava als Eruptivgestein und der in Jahrmillionen agelagerte Meeresboden, der Jurakalkstein als Kalkablagerungsgestein. Die Auffaltung der Alpen brachte dieses Gestein im süddeutschen Raum an die Oberfläche. Es wird seit vielen Jahrhunderten in guter Qualität abgebaut. Wir verwenden nur frostsicheren Jurakalkstein aus der sogenannten "Oberbank".
Mit der Erstellung eines Modells und dem Erläutern unseres Gestaltungsansatzes konnten wir die Gemeinde Wadgassen überzeugen uns mit der Konstruktion der neuen Urnenstelen auf dem Abteifriedhof in Wadgassen zu beauftragen.
Die neue Gestaltung umfasst 4 elementare Veränderungen gegenüber den bisherigen Kammersystemen.
1. Alle Elemente bestehen aus relativ massivem Material, anstatt wie so oft nur in Naturstein-Fliesenstärke. Das soll die Wertigkeit unterstreichen.
2. Die Urnenstelen haben Rückwände aus handwerklich bearbeitetem, massivem Jurakalkstein mit eingearbeiteter Ornamentik, die für sich alleine schon als raumteilende Objekte wirken.
3. Die Stelen bilden einen räumlichen Verbund mit handgefertigten, farbigen Elementen aus Glas. Je nach Lichteinfall ergeben sich unterschiedliche farbige Lichter auf dem Jurakalkstein. Die Gläser unterstreichen die Verbundenheit der Urnenstelen und den Skulpturen-Charakter des Ensembles. Die handbemalten und gebrannten Farbgläser wurden nach unserem zeichnerischen Entwurf als Unikate gefertigt.
4. Die Beschriftung der einzelnen Kammern erfolgt später mit 15 x 15 cm großen, individuell gestalteten Bronzetafeln der Bronzegießerei STRASSACKER aus Süssen in Baden-Württemberg. Es bleibt somit eine absolut individuelle, persönliche Note in den einzelnen Bronzetafeln, die aber aus der Entfernung, trotz der unterschiedlichen Gestaltung ein ruhiges Gesamtbild ergeben.
Nach langer Entwicklungszeit und Ausarbeitung von vielen Detaillösungen, konnten wir am 11. April die drei neuen Stelen mit jeweils zwölf Urnenkammern auf dem Abteifriedhof errichten.
Das Neugestaltete Urnenkammernsystem mit bearbeiteten Massivteilen, Glaselementen und Muranoglasmosaiken wird von uns unter der Bezeichnung URNALUX © geschützt.
Nun werden in Kürze durch die Gemeinde Wege, Ruhebänke und Pflanzbeete um die Urnenstelen angelegt. In direkter Nähe zu den neuen Urnenstelen werden wir ein Gemeinschaftsgrabmal errichten (Bericht folgt).
Nach der Entwurfsphase folgte die technische Konstruktion der Stelen
