Hier zeigen wir Ihnen, wie aus den
gesägten Rohblöcken die fertigen Objekte für die einzelnen
Ausstellungs-Grabanlagen enstanden sind und wie die Gräber von den
Gärtnern in Hamburg angelegt wurden. Bei dem für dieses Grab verwendeten
Material handelt es sich um beigbraunen Peak Moore Sandstein, der in Mittel-England in der Nähe von Manchester abebaut wird.
Die 175 cm hohe Hauptstele
wird vor der endgültigen Formgebung mit einem 16 mm starken
Edelstahlstab armiert. Der Edelstahlstab wird mit 2K-Epoxidharzkleber
100 cm in den Stein eingelassen.
Dies muss vor
der Ausarbeitung der Verjüngung im Fußbereich der Stele erfolgen. Das
verleiht dem Rohstück die gewünschte Stabilität um mit gröberem Werkzeug
problemlos arbeiten zu können.
Der Kleber härtet über Nacht aus und bildet eine unlösbare und witterungsfeste Verbindung mit dem Naturstein.
Nach dem Aushärten des Klebers kann an der groben Aussenform weitergearbeitet werden.
Aus Stabilitätsgründen erfolgt diese Bearbeitung an der kopfstehenden Stele.
In dieser freistehenden Version kann man sehr gut rund um die Stele ungehindert arbeiten.
Zur weiteren Bearbeitung muss die Stele nun waagerecht auf einen drehbaren Arbeitstisch gelegt werden.
Hier werden schon mal sehr grob die angedeuteten "Körper" ausgearbeitet.
In der Seitenansicht sieht man nun auch die von Unten nach Oben auseinanderstrebende Form.
Bei näherer Betrachtung kann man einzelne Körperumrisse erkennen.
Die Stele wird nun während der Bearbeitung
immer ein Stück gedreht. Erst wenn die grobe Formgebung rundum fertig
ist, kann man an eine etwas detailreichere Ausarbeitung gehen.
Hier erkennt man sehr gut, dass diese grobe Formgebung rundum fertig ist.
Erste Details werden nun ausgearbeitet.
Nun muss die Stele wieder
aufgerichtet werden. Nur im Stehen kann man die fließende Form aus
einiger Enfernung begutachten und dann dementsprechend korrigieren.
Da die Stele
immer noch einen sehr langen Armierungsstab hatte, mussten wir ein Loch
in den Boden bohren, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Der
Fußbereich hat nur noch einen Durchmesser von
15 cm, während die Stele oben 33 cm misst.
Nun muss man auf dem Aufbänkholz stehen, um im oberen Bereich arbeiten zu können.
Die Konturen der aufstrebenden "Seelen" kommen langsam zum Vorschein.
Die zentrale Figur, die den aufsteigenden Verstorbenen darstellen soll, wird nun detaillierter ausgearbeitet.
Hier kann man die nun etwas feiner ausgearbeitete Oberfläche rund um die Figur erkennen.
Die Details werden mit Handeisen und Holzknüpfel ausgearbeitet. Hier ist ein sehr viel feineres Arbeiten möglich.
Die Stele ist nun fertig und kann zum ersten mal im Freien aufgestellt werden.
Seitlich kann man hier die eingearbeitete Inschrift "Zurückgekehrt"
erkennen. Jetzt muss die Stele nur noch sicher verpackt werden, damit
sie beim Transport nicht beschädigt wird.
Hier entsteht der erste Ereignis/Personenstein. Alle Segmente werden
später einmal radialsymetrisch um die Hauptstele gruppiert. Durch
unterschiedliche Abstände zur Stele hat jedes Segment einen anderen
Bogenradius.
Nach dem Anarbeiten der Aussenform wird nun die Innenseite in Form gebracht.
Nach der Aussenform nimmt die Oberseite nun langsam Form an.
Die Schrift (Familie SOBER) ist aufgezeichnet und das seitliche Wappen ist im Rohbossen schon sichtbar.
Nach dem Wappen und der Inschrift wurde der zweite Stein gefertigt. Er ist wesentlich kleiner als der erste Personenstein.
Auch hier ist die Schrift schon eingearbeitet.
Beim dritten Namensstein wird die Inschrift mit Kaliwasserglas-Lasur gefasst.
Nun ist auch der dritte Namensstein fertiggestellt.
Die Inschrift des Namenssteins, der den Familiennamen trägt, ist nun auch mit Kaliwasserglas gefasst.
Die fertigen Objekte werden nun auf Europaletten sicher verpackt. Neben
mehreren Spanngurten wird auch ein Holzumbau für die notwendige
Transportsicherheit sorgen.
So schaut die Sache schon viel sicherer aus. Vor allem die über 2 m hohe
Stele, die sehr weit über die Palette übersteht, musste mit dem
Holzumbau geschützt werden.
Die restlichen Personen und Ereignissteine bekamen ihre eigene Palette.
Am nächsten Tag wurden die Paletten von der Spedition abgeholt.
Die Grabelemente sind mittlerweile von der Fa. Erdmann versetzt worden.
Die Personen und Ereignissteine werden direkt von der Friedhofsgärtnerei
in die Grabfläche eingebaut werden. Wenn es erste Fotos gibt, werden
wir uns aus Hamburg wieder melden.
Nun geht es in Hamburg weiter. Der
Hauptstein steht nun auf seinem Fundament. Hier sehen wir
Gärtnermeister André Burmester aus 39288 Burg, der mit seinem Team die
Grabfläche gestalten wird. Herr Burmester ist ein sehr erfahrener
Friedhofsgärtner, der in vielen Bundes- und Landesgartenschauen mit
Goldmedaillen geehrt wurde. ( www.blumen-burmester.de ) Hier wird der vorhandene Boden gelockert um die gute Pflanzerde einzubringen.
Der Mutterboden ist nun eingefüllt und das Oberflächen-Niveau grob
angelegt. Die Bogensegmente der Personensteine liegen noch auf der
Palette (hinten links zu sehen)
Herr Burmester hat hier die Bogensteine nach unserem Positionsplan
aufgestellt und schon teilweise mit Erde stabilisiert. Man kann hier gut
erkennen, dass der Grabmittelpunkt später gut 30 cm höher liegen wird,
als die Grabumrandung.
Erste Pflanzen füllen die Grabfläche - nun kommt Leben in die Landschaft.
Die Blumen bewegen sich wie ein Strom von Menschen in Richtung Zentrum -
die "Wanderung der Seelen" - um dann in der Stele nach oben
aufzusteigen. Das Thema "Seelenstele" sehr schön umgesetzt.
Nun lässt sich schon ganz gut erkennen, wie die Grabfläche im fertigen
Zustand aussehen wird. Auch hier wird die Frühjahrs-Bepflanzung später
durch eine Sommer- und Herbstbepflanzung ersetzt werden.
Die letzten Pflanzen sitzen an ihrem Platz.
FERTIG!
Großes Lob an
Herrn Burmester für diese wunderschöne und passende Grabbepflanzung, wir
sind begeistert! Nur im Zusammenspiel von Grabmal und Bepflanzung
entsteht ein rundum stimmiges Ergebnis.
Auch diese Grabgestaltung muss sich der Bewertung einer Fachjury stellen. Wir sind sehr gespannt wie unserer Arbeit ankommt.
Natürlich werden wir hier weiter berichten
Am
Eröffnungstag hatte uns netterweise unser Kollege, Thimothy Vincent aus
Wetter/Ruhr die Grabanlage auf dem nun fertigen Grabfeld fotografiert.
(für eine größere Ansicht Bild anklicken)
Die
Gärtnerei André Burmester erhielt für ihre Grabbepflanzung hierfür die
große Goldmedaille. Diese wird nur für aussergewöhnlich gelungene
Grabbepflanzungen verliehen, die sich nochmal deutlich von den
Goldmedaillen abheben. Das freut uns natürlich sehr und wir gratulieren
Herrn Burmester zu dieser tollen Leistung.
Unser Grabmal wurde mit
einer Silbermedaille ausgezeichnet