Autor: Nina Herrmann-Donelley
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: Juli 1996
ISBN: -13: 978-3404613694
Beschreibung:
Während ihres Theologiestudiums arbeitet Nina Herrmann als Krakenhausseelsorgerin auf einer neurochirurgischen Kinderstation. Es ist keine einfache Aufgabe, die sie sich für ihr Praktikum ausgesucht hat, denn sie muß schwerkranke Kinder aufmuntern und gramgebeugte Eltern trösten. Während sie Ärzte und Schwestern bei ihrem - oft aussichtslosen - Kampf gegen Krankheit und Tod beobachtet, beginnt sie, an Gott und ihrem Glauben zu zweifeln. Doch inmitten dieser Welt von Schmerz und Leid begegnet sie einem ganz besonderen Menschen: Riann, einem wunderschönen neunjährigen Mädchen mit einem inoperablen Tumor am Kopf, das weiß, daß es bald sterben muß. Erst durch den Kontakt mit Riann lernt Nina, sich intensiv mit Krankheit Tod und Trauer auseinanderzusetzen - und ihre Berufung zur Pfarrerin anzunehmen.
"Meine Freunde und ich haben mitgeweint - die junge Theologin soll ein Krankenhaus-Praktikum für ihre Ausbildung absolvieren. Aber sie hat eine feste Einstellung: Auf keinen Fall will sie Sterbende, und erst recht nicht kranke Kinder begleiten, denn mit deren Leid will die Jungtheologin nie etwas zu tun haben. Aber es kommt anders: Nina gerät zu todkranken, misshandelten und sterbenden Kindern und sieht sich unversehens als Seelsorgerin wieder, die Eltern vom Tod ihres Kindes informieren muß. Nina schreibt so, wie sie empfand: Das einzig Reale dort bei den weinenden Eltern des verstorbenen Kindes waren die orangefarbenen knarrenden Plastikstühle... Und was von diesem Kind übrig blieb, schien nichts mehr zu sein als eine braune Papiertüte mit gebrauchter Kleidung... Die junge Frau erlaubt sich öfter, zur Bewältigung ihrer Arbeit ihren eigenen Seelsorger aufzusuchen und ihre eigene seelische Qual und ihre Glaubenszweifel vor ihm darzustellen. Völlig unvorbereitet muß sie mit dem unsagbaren Leiden und dem Tod der gehirnkranken Kinder fertigwerden, von den Ärzten als Theologin nicht gebühren ernst genommen, aber gern eingesetzt zum Überbringen böser Nachrichten (denn dazu ist sie aus der Sicht der Ärzte schließlich da.) Mit viel Phantasie und Liebe entwickelt Nina ein Ablenkungs- und Beschäftigungskonzept für Kinder und durchlebt schwierigste Fragen der Kinder in Gesprächen mit den Kleinen, die längst von Tod mehr wissen als Nina selbst. In dem Kampf um die achtjährige Ryann entwickelt sich Nina und findet ihren Platz auf der Station unter Ärzten, Kindern, Eltern und Krankenschwestern, bis sie zuletzt, trotz eines verzeifelten langen, aber aussichtslosen Kampf um das Leben eines geliebten und sehr umsorgten Kindes, weiß, wo von nun an ihr Platz als junge Theologin sein wird - und damit alle früheren Berufspläne über Bord wirft." (Kundenrezension von Amazon)