Neues Kriegsgräberdenkmal auf dem Friedhof in Wallerfangen
Die in die Jahre gekommenen und teilweise sehr stark verwitterten Kriegsgräber auf dem Friedhof in Wallerfangen sollten zu einer gemeinschaftlichen Grabanlage zusammengeführt werden. Die anfänglich geplante hochformatige Namensstele mit Schrifttafeln wurde aufgrund unseres Gestaltungsvorschlags
wieder verworfen. Wir hatten mit unserem Entwurf angeregt über die reine Textinformation einen grundsätzlichen Dialog zu den Weltkriegen anzustoßen und konnten die Verwaltung mit einem Entwurf von unserer Idee überzeugen.
Kern der gemeinschaftlichen Kriegsgräberanlage ist ein Gedenkstein im Stile der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Sandsteinobjekt trägt die Namen der im 1. Weltkrieg getöteten Soldaten der Gemeinde Wallerfangen.
Dieser Stein wird von einem Stahlteil seitlich symbolisch zerschlagen. Auf den abgetrennten Bruchstücken stehen die Namen der im 2. Weltkrieg getöteten Soldaten.
Eine Texttafel am Rande des mit Corten-Stahl eingefassten Grabfeldes erklärt den Besuchern den Gestaltungsansatz folgendermaßen:
"68 Jahre nach dem 2. Weltkrieg, im Jahre 2013 entstand diese Gedenkstätte für die getöteten Soldaten des 1. und 2. Weltkriegs in Wallerfangen. Sie wurde errichtet auf den ehemaligen Gräbern der Gefallenen. Das zentrale Denkmal wurde im Stile der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts gestaltet und trägt die Namen der Gefallenen von 1914-1918. Gedenkstätten dieser Epoche waren in ihrer Gesamtheit sehr edel und monumental. Der Tod als Soldat war ein Heldentod und diesen Phatos sollte ein Denkmal unterstreichen. Der schon 21 Jahre danach beginnende 2. Weltkrieg zerschlug dieses heroische Bild wie ein "stählernes Schwert". Die Elemente aus Cortenstahl symbolisieren diese zerstörende Kraft auf das harmonische Ehrenmal. Sie durchdringen und zerschlagen das Denkmal. Auf den Bruchstücken stehen die Namen der getöteten Soldaten des 2.Weltkriegs. Hinter jedem Namen verbirgt sich eine persönliche Geschichte. Um diese Individualität hervorzuheben ist jeder Name in einer unterschiedlichen Schrift gearbeitet.
Als Material wurde ein luxemburger GRES-BEIGE Sandstein und ein edelrostender CORTEN-Stahl verwendet.
Entwurf und Ausführung: Hassdenteufel & Kasakow OHG /Saarlouis"
Mit einem Klick auf die Vorschau können sie die Tafel als Pdf-Datei (465 KB) herunterladen
Der Hauptstein in der Werkstatt bei der Beschriftung. Alle Schriftzeichen wurden von Hand aufgezeichnet, eingehauen und mit einer Kaliwasserglas-Lasur gefasst.
Jeder Name ist in einer individuellen Schriftart eingehauen um den persönlichen Charakter nochmal zu unterstreichen
Der Bericht über das neue Denkmal in der Saarbrücker Zeitung als Pdf-Datei (1,49 MB)
Auch online verfügbar